175 Jahre – und stärker denn je
Währung
Mit dem Bundesgesetz über das Eidgenössische Münzwesen wurde der Schweizer Franken vor 175 Jahren, am 7. Mai 1850, als Landeswährung der Schweiz eingeführt. Dieser Erfolg, die sicherste und stärkste Währung weltweit zu werden, war ihm jedoch nicht in die Wiege gelegt. Während der ersten 50 Jahren seines Bestehens blieb er ein zur Schwäche neigendes Anhängsel des französischen Franc. Erst mit der Gründung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) im Jahr 1907 begann der stetige Aufstieg zur härtesten Währung der Welt. Während der beiden Weltkriege blieb die Schweiz neutral, was dem Franken zusätzliche Glaubwürdigkeit verlieh. In der Nachkriegszeit trat die Eidgenossenschaft dem Bretton-Woods-System (Kopplung des US-Dollars an den Goldpreis) bei. In dessen Rahmen war auch der Franken innerhalb enger Bandbreiten an den Dollar gebunden. Nach dem Zusammenbruch des Systems im Jahr 1973 wurde die Fixierung zum USD aufgehoben und der Franken begann frei zu «floaten», sich also ohne feste Bindung am Markt zu bewegen. Dies markierte den Beginn seiner eigenständigen geldpolitischen Entwicklung unter Kontrolle der SNB. In den nachfolgenden Jahrzehnten entwickelte sich die Schweiz zu einem der weltweit wichtigsten Finanzzentren und der Franken wurde zu einem bevorzugten Mittel für Kapitalflucht in Krisenzeiten. Die Finanzkrise 2008 verstärkte die Verlagerung von Geldern in sichere Häfen und der Franken erlebte einen starken Aufwertungsdruck. Noch deutlicher wurde dies während der Euro-Krise ab 2010. Um die Exportwirtschaft zu schützen, führte die SNB im September 2011 einen Mindestkurs von 1.20 CHF pro Euro ein. Am 15. Januar 2015 kam es zu einem dramatischen Wendepunkt: Die SNB hob den Mindestkurs überraschend auf. Der Franken verteuerte sich innerhalb weniger Stunden um bis zu 20 Prozent. Danach kam es temporär zu Schwächephasen, die jedoch nicht lange anhielten. Der Aufwertungsdruck blieb bestehen. Selbst mit Negativzinsen versuchte die SNB den Franken zu bändigen – jedoch ohne grössere Erfolge. Der Franken bleibt stark – und hat sich auch in geopolitischen Krisen (z. B. Ukraine-Krieg, Nahostkonflikte) erneut als verlässlicher sicherer Hafen bewährt. Seit mehreren Jahren zeigt sich die SNB toleranter gegenüber nominalen Aufwertungen, solange die Inflation im Ausland höher ausfällt. Der reale Wechselkurs steht somit im Vordergrund und sollte möglichst stabil bleiben. Die nachfolgende Grafik veranschaulicht, dass dies bislang sehr gut gelungen ist:

So lag die nominale Aufwertung des CHF gegenüber dem EUR seit 2000 bei rund 72 Prozent, die reale – unter Berücksichtigung der Euroraum-Inflation – jedoch nur bei knapp 17 Prozent. In den vergangenen sieben Jahren kam es real sogar zu keiner weiteren Aufwertung des Frankens. Es scheint, als ob die SNB den richtigen Dreh gefunden hat, im Umgang mit der stärksten Währung der Welt. Gestützt durch die Geldpolitik der SNB, stabile Staatsfinanzen und das anhaltende internationale Vertrauen in die Schweizer Wirtschaft, bleibt der Schweizer Franken auch in Zukunft ein sicherer Wert.

Konjunktur
Die Schweizer Konjunktur zeigt seit einigen Jahren eine robuste und stabile Entwicklung – trotz globaler Unsicherheiten. Die Wirtschaft ist stark exportorientiert, insbesondere durch die Pharma-, Chemie- und
Maschinenbauindustrie. Der starke Schweizer Franken bringt dabei sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich: Einerseits verbilligt er Importe, andererseits belastet er die Wettbewerbsfähigkeit exportierender
Unternehmen. Trotz des starken Frankens kam es jedoch zu keiner nachhaltigen Schwächung der Exportindustrie. Dies ist auf die hohe Qualität, Zuverlässigkeit und Innovationskraft zurückzuführen. Zudem schätzen viele internationale Partner die Schweiz als verlässlichen, neutralen und stabilen Wirtschaftsstandort – wofür sie auch bereit sind, einen höheren Preis zu bezahlen. Wie der Schweizer Franken zeichnet sich auch die Schweizer Konjunktur durch ihre Resilienz und Anpassungsfähigkeit aus – und wird trotz globaler Unsicherheiten auch künftig zu den leistungsfähigsten Volkswirtschaften der Welt gehören.
Obligationen
Im Mai fiel die Inflation unter 0 Prozent (-0.1 Prozent gegenüber Vorjahr) und markierte damit offiziell die Rückkehr der Schweizer Wirtschaft in die Deflation. Hauptursache ist die importierte Deflation, die auf den rekordhohen Franken zurückzuführen ist. Aus diesem Grund sah sich die SNB zur Rückkehr zur Nullzinspolitik gezwungen und senkte den Leitzins von 0.25 auf 0 Prozent. Ein möglicher nächster Schritt – der Eintritt in den negativen Bereich – ist nicht auszuschliessen, vor allem, wenn der Franken so stark bleibt. Diese Aussichten sind einerseits positiv für Hypothekarschuldner, andererseits jedoch negativ für Investoren in festverzinsliche Anlagen in CHF. Zehnjährige Schweizer Staatsanleihen erzielen derzeit noch eine Rendite von knapp 0.4 Prozent p.a., Unternehmensanleihen mit guter Bonität und einer Laufzeit von fünf Jahren liegen bei rund 1 Prozent p.a. – mit weiter sinkender Tendenz. Für Privatinvestoren sind solchen Renditeaussichten nicht wirklich attraktiv.
Hier bietet sich ein Investment in sogenannte «unconstrained» Obligationenfonds, währungsgesichert gegen CHF, an. Diese Fonds können
«uneingeschränkt» in das gesamte Anleihenuniversum investieren und dadurch deutlich höhere Renditen erzielen. Für weitere Informationen wenden Sie sich gerne an unsere Anlageberater.
Aktien
Durch die tiefen Zinsen am Schweizer Geld- und Anleihenmarkt steigt die relative Attraktivität von Schweizer Aktien im Vergleich zu Obligationen.
Die Aktienrisikoprämie wird berechnet, indem von der Gewinnrendite der Aktien die laufende Rendite des Obligationenmarktes abgezogen wird. Der Schweizer Aktienmarkt erzielt mit 5 Prozent eine deutlich attraktivere Risikoprämie als der globale Aktienmarkt mit rund 2 Prozent, was für eine bessere zukünftige Entwicklung von Schweizer Aktien spricht. Hinzu kommt der schwache USD, der im globalen Aktienmarkt (MSCI World) mit rund 70 Prozent ins Gewicht fällt und seit Jahresbeginn gegenüber dem CHF rund 12 Prozent an Wert verloren hat. Dies hatte spürbare Auswirkungen auf die Performance: Während der MSCI World in USD seit Jahresanfang rund 9.5 Prozent zulegen konnte, verweilt die Performance in CHF mit minus 3.8 Prozent im negativen Bereich. Um dieses Währungsrisiko auszuschliessen und von den höheren Aktienrisikoprämien zu profitieren, bietet sich ein Investment in Schweizer Aktien an. Seit September 2022 fungieren wir als Anlageberater des Champion Ethical Equity Fund – Switzerland, in dem wir unsere seit Jahren bewährte Aktienstrategie umsetzten. Seit Lancierung konnten wir den breiten Schweizer Aktienmarkt (SPI) sowie den MSCI World in CHF deutlich übertreffen:

Für weitere Informationen wenden Sie sich gerne an unsere Anlageberater.
Alternative Anlagen
Ein weiterer Profiteur gesunkener Leitzinsen ist der Schweizer Immobilienmarkt. Er ist bekannt für seine Stabilität und Sicherheit, was ihn sowohl für Inländer als auch für internationale Investoren attraktiv macht. Die Schweizer Wirtschaft ist robust, die Zinsen sind in der Regel niedrig und die Immobilienpreise haben sich in den letzten Jahren als relativ krisenresistent erwiesen. Dennoch gibt es auch Herausforderungen
und Unsicherheiten, die den Markt beeinflussen könnten. Vor allem schnelle und starke Leitzinserhöhungen wirken sich negativ aus – wie das Jahr 2022 zeigte, in dem der Index für Schweizer Immobilienfonds SXI knapp 15 Prozent an Wert verloren hat. Mittlerweile konnten die Verluste wettgemacht werden und der SXI befindet sich auf neuen Höchstständen. Mithilfe von ETFs können Investoren einfach und kostengünstig an der Entwicklung des Schweizer Immobilienmarktes partizipieren.
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